Enten auf Reisen

Tiere: Enten

Milliarden von Enten brüten in Sibirien und wandern südwärts, um in den tropischen Regionen Afrikas, Asiens oder Südostasiens zu überwintern. Spießenten (Anas acuta) beispielsweise ziehen offenbar im Frühling und im Sommer, Stockenten (Anas platyrhynchos) scheinen sich im Vergleich dazu weitaus flexibler zwischen verschiedenen Orten hin und her zu bewegen.

Welche Routen die Arten nehmen, wo sie Zwischenstopps einlegen und wie die verschiedenen Entenpopulationen miteinander in Verbindung stehen, ist immer noch kaum bekannt. Dieses Wissen wird aber immer wichtiger: zum einen, um die Tiere und deren Lebensräume schützen zu können, aber auch, um die Ausbreitung von Infektionskrankheiten zu verhindern. Denn Enten sind potenzielle Träger und Überträger für eine Vielzahl von ansteckenden Erregern wie dem Vogelgrippe-Virus und antibiotikaresistenten Bakterien.

Die Icarus-Wissenschaftler wollen in Sibirien Individuen der beiden weit verbreiteten Entenarten an unterschiedlichen Standorten von West nach Ost mit Sendern ausrüsten und ihre Flugrouten verfolgen. Die Forscher testen die Vögel zudem auf eine Reihe von Krankheitserregern. Außerdem messen sie die Herzfrequenz als Hinweis auf ihren Energieaufwand und die Körpertemperatur.

Standort: Sibirien

Kontakt: Inge Müller, Robert Kraus, Wolfgang Fiedler & Martin Wikelski, Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz

(Wegen des Krieges in der Ukraine hat die russische Raumfahrtorganisation Roskosmos ihre Zusammenarbeit mit vielen Partnern beendet. Hiervon ist auch das Icarus-Projekt auf der Internationalen Raumstation ISS betroffen. Die Übertragung der Daten von der ISS wurden am 3. März 2022 eingestellt.)

Zur Redakteursansicht